Am 20. Januar 1956 haben sich die ersten etwa 1000 Soldaten der neuen
westdeutschen Streitkräfte in Andernach in Rheinland-Pfalz versammelt.
Sie erwarten hohen Besuch, der Bundeskanzler hat sich angekündigt.
Konrad Adenauer kann die Visite in Andernach als großen Erfolg
verbuchen: Nur zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs darf die
Bundesrepublik im Rahmen der Nato eigene Streitkräfte aufstellen. Das
Besatzungsstatut ist aufgehoben worden und Westdeutschland mit wenigen
Einschränkungen wieder souverän. "Soldaten", hebt Adenauer in seiner
Ansprache an die noch namenlose Truppe an: "Sie stehen vor einer
Aufgabe, die durch manche Schatten der Vergangenheit und Probleme der
Gegenwart besonders schwierig ist. Das deutsche Volk erwartet von Ihnen,
dass Sie in treuer Pflichterfüllung Ihre ganze Kraft einsetzen für das
über allem stehende Ziel, in Gemeinschaft mit unseren Verbündeten den
Frieden zu sichern."
Den "Schatten der Vergangenheit", die über der Gründung der Bundeswehr
liegen, spüren wir in diesem ersten Teil unserer Doppelfolge von "Wie
war das noch mal" nach. Denn deutsche Soldaten nur wenige Jahre nach
Kriegsende, das bedeutet zwangsläufig, dass man beim Aufbau der
Streitkräfte auf ehemalige Angehörige der Wehrmacht angewiesen ist. Aber
wie viel Wehrmacht genau steckt in der neuen Bundeswehr? Um diese Frage
zu beantworten, lernen wir Hans Speidel und Adolf Heusinger kennen, zwei
ehemalige Generäle Hitlers, die schon im Jahr 1950 bei ersten
konspirativen Planspielen für eine bundesdeutsche Armee mitmischen und
die bald Führungsposten in der neuen Bundeswehr bekleiden. Wir erzählen
von der geheimen Schnez-Truppe, einer Schattenarmee ehemaliger
Wehrmachtssoldaten, die gegen den Kommunismus kämpfen wollte, und davon,
wie der Wehrmachtsveteran Wolf Graf von Baudissin ein neues Soldatenbild
entwirft, das den Geist des Grundgesetzes atmet und die Bundeswehr bis
heute prägt. Und wir beleuchten, wie beinahe alles anders gekommen wäre:
Bevor die Bundeswehr gegründet wurde, verhandeln Adenauer und die
Alliierten über eine europäische Armee.
Der zweite Teil dieser Doppelfolge wird sich mit den großen Debatten
nach der Gründung der Bundeswehr beschäftigen. Denn schon vor 70 Jahren
stand die Bundesrepublik vor der Aufgabe, aus dem Stand Tausende neue
Soldaten aufzustellen. Ob es dazu einer Wehrpflicht bedürfe, darüber
haben sich schon in den Fünfzigerjahren die Geister geschieden.
Der zweite Teil ist im Abobereich zu finden, wo Sie unsere Arbeit
unterstützen können.
Auch das aktuelle Heft von ZEIT Geschichte dreht sich um die Geschichte
der Bundeswehr seit ihrer Gründung vor 70 Jahren und um die Fragen, die
seit Putins zweitem Überfall auf die Ukraine wieder mit Wucht auf die
Tagesordnung zurückgekehrt sind. Wir zeigen in der neuen Ausgabe, dass
es in der Geschichte der Bundeswehr nicht nur eine, sondern viele
Zeitenwenden gegeben hat. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde aus
einer Truppe zur Landes- und Bündnisverteidigung eine weltweit
operierende Einsatzarmee. Und zum ersten Mal seit 1945 starben nun auch
wieder Soldaten im Gefecht, so wie der Hauptgefreite Sergej Motz, dessen
Geschichte unser Heft erzählt.
Unter www.zeit.de/geschichte-bundeswehr können Sie uns abonnieren. Das
Heft über die Bundeswehr bekommen Sie dann als erste Ausgabe gratis.
Alle Folgen des Podcasts hören Sie hier. Die Redaktion erreichen Sie per
Mail unter
[email protected]
Ab sofort sind Teile des Archivs von "ZEIT Geschichte" nur noch exklusiv
mit einem Digitalabo der ZEIT zu hören – auf zeit.de, auf Apple Podcasts
und auf Spotify. Ein kostenloses Probeabo können Sie hier abschließen.
Zu unserem vergünstigen Podcastabo geht es hier. Wie Sie Ihr bestehendes
Abo mit Spotify oder Apple Podcasts verbinden, lesen Sie hier.
Hier können Sie eine aktuelle Gratisausgabe von ZEIT Geschichte zum
Testen bestellen. Sie bekommen das Heft zum Bauernkrieg, aber auch viele
andere, im Handel oder online im ZEIT Shop.
[ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner
finden Sie HIER.
[ANZEIGE] Mehr hören? Dann testen Sie unser Podcast-Abo mit Zugriff auf
alle Dokupodcasts und unser Podcast-Archiv. Jetzt 4 Wochen kostenlos
testen. Und falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten,
testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.